Band der Rose und Liebe
Die Rose in deiner Hand
umwunden von einem Band
und auf dem Band steht Liebe
Die Rose dort auf dem Tisch
sie ist schon lang nicht mehr frisch
und das Band ist zerschlissen
Die Rose und deine Hand
das verlorene Band
Erinnerungen…ganz ganz ferne
floravonbistram 1969
Märchenmagie
Ich wollte stets Prinzessin sein
erträumte mich an Märchenorte,
mit Kleidern, zart wie Morgentau,
im Haar die Mondscheinsilberborte.
Ganz leicht und völlig schwerelos
durchstreifte ich die Bücherworte,
fand zarte Wolkentanzsandalen
fern hinter meiner Traumespforte.
Und jeden Hauch, von Wünschen reich
spinn ich mit meiner Phantasie,
dann web ich Tücher federleicht…
papierbeschrieben – Poesie.
floravonbistram 1966
Im Land der Träume
Kennst du das Land, wo die Sonne stets scheint
und der Himmel nur manchmal zur Labung leicht weint?
Dort strahlt jeden Tag ein goldenes Licht…
sag nur mein Freund, du kennst es noch nicht?
Lausche den Elfen, der Nixen Gesang,
dem Rauschen der Bäume, des Windes Wohlklang,
tanze mit mir heut – im Haar einen Kranz-
leichtfüßig schwebend den Schmetterlingstanz.
Siehst du, wie Licht sich im Wasserfall bricht,
solch‘ Regenbogen den sahst du noch nicht.
Wenn magisches Leuchten die Nachtwelt erhellt,
erlebst du als Träumer die herrlichste Welt.
Du schaust jetzt so zweifelnd und grinst mich nur an,
weißt nicht, wo man’s Traumland wohl finden kann.
Vertrau mir ohn‘ Zweifel, lausch in dich hinein,
dann siehst du, was ich seh, kannst mit mir dort sein.
Ach komm , wag zu träumen, nur einmal im Leben,
das Land voller Träume kann Hoffnung uns geben.
Das Leben wird leichter und fröhlicher sein,
Gib dir einen Ruck, steig ins Traumboot mit ein.
floravonbistram 1967
An Tagen wie diesen
Ich könnte hell jauchzen,
an Tagen wie diesen,
könnt springen und tanzen
durch Wälder und Wiesen,
die Bäume umarmen,
im See munter toben,
und mit allen Tieren
den Schöpfer froh loben.
floravonbistram 1967
Gewitternacht
Donnergrollen,
Blitze durchzucken den Leib,
von Krämpfen geschüttelt
entflieht das Leben.
Mein Schrei ist der deine.
Dich werde ich niemals weinen hören.
1968
Regen der Seele
Ich sitze am Fenster,
sinnend, einfach nur so,
denn draußen regnet es.
Wie Blumen im Wind,
wie Schmetterlinge
auf Frühlingswiesen
tanzen die bunten Schirme
auf den glänzenden Straßen.
Die Bäume wiegen ihr
rauschendes Blätterkleid.
Beugen sich,
von dem pfeifenden Wind
zu steten Bewegungen
immer neu angetrieben,
als wollten sie den kalten,
nassen Regen
von ihren bebenden
Blättern abschütteln.
Der Regen klopft
an meine Fensterscheibe
im gleichen Takt
meines verletzten Herzens
und obwohl ich im
trockenen Raum sitze,
fühle ich mich nass,
denn der Regen meiner Seele
prasselt weiter auf mich nieder
und überschwemmt
meine Gedanken.
floravonbistram 1968
(nach der ersten Fehlgeburt)
Meine Erinnerung
ist wie ein Buch.
Du bist darin ein Bild -
ein wenig verblasst
fast nicht verknittert.
Bild mit Rissen,
die in mir blieben.
Sie zeichnen Spuren
durch mein Leben.
floravonbistram
1969
Morgengruß
Noch schwimmt der Morgen feucht erhellt,
verwaschen wacht nun auf die Welt.
Ein leichtes Weben in der Luft
umhüllend zarter Rosenduft.
Die Blätter färben sich am Weine.
Im Gras, da funkeln Edelsteine.
Die Sonnenküsse bringen Licht,
uns frisst das Dunkel sicher nicht.
floravonbistram 1969
Ich habe mir gewünscht
dass du unsere Liebe ernster nimmst,
die Saiten deiner Geige mit meiner stimmst,
gemeinsam mit mir unsere Wege bereitest,
und nicht ohne mich den Alltag bestreitest.
Ich habe es mir so sehr gewünscht
floravonbistram 1968
Schnee-Eisbogen
Freunde, sagt mir, ich will‘s wissen,
wie heißt es, wenn Sonn‘ auf Schnee
trifft - in hellen Himmelsauen -
in dem großen Wolkensee.
Dort, wo wild die Flocken tanzen,
fangen ein das Sonnenlicht,
schimmert eine Himmelsleiter,
Farben, die die Kälte bricht.
Nein, es ist kein Regenbogen,
wie er sonst am Himmel steht,
er ist schöner, leuchtend bunter,
so voll Eis und ganz "beschneet".
Ja, es ist ein Schneeeisbogen,
wie Kristall, aus Luft und Licht,
ihm nun widme ich voll Freude
dieses Namensnenngedicht.
floravonbistram 1968