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Sonnenheimat
Die Hitze lässt lähmend das Land erstarren
mit Trägheit impft flirrend die Mittagsglut.
Bougainvillae Duft lässt uns still verharren-
die Frische im Schatten tut unendlich gut.
Wir lauschen dem Meer, dem Wellengesang
das grünblau und perlend sein Lied für uns singt,
verharren im Schatten, wir warten so lang,
bis fliehender Tag kühles Lüftchen uns bringt.
1978
Auf unserem Piratenfelsen mit einer Sicht
von ca 80 km rundum
Allein die Dachterrasse hat 120 qm
wundervolles Erleben
wenn der Mond sich in den Wellen spiegelt
und die Laternen der Fischer
über das Wasser flimmern
Urlaubsmorgen
Er fängt mich ein, in sonnenheller Frische,
der Morgen, der das Meer verzaubernd grüßt,
lässt Stäubchen schillernd tanzen auf dem Tische,
derweil ein Gecko an der Wand sein Mahl genießt.
Der Duft der Blüten auf Zitronenbäumen,
der sinnlich sich in mein Verharren schwingt,
verführt mich sanft zu Wolkenschwebeträumen,
beflügelt von dem Lied, das mir das Meer froh singt.
Ein Sinnesrausch an Farben und an Düften
umhüllt mich, dankbar sitzend voller Muße
und aus azurblau- weißgetupften Lüften
erschallt der Vögel heller Ruf zum Gruße.
Agaven, Mandeln und die Bougainvillen
Zypressen, Palmen und Orangenhain
beflügeln farbig mich hier ganz im Stillen
und fangen mir die Lebensfreude ein.
FvB
Fremdes Andalusien
Heiße Gerüche,
fremde Geräusche, neue Bilder.
Es ist heiß, fremd heiß
und brennend heiß.
Fremde Gesichter -
die Menschen sind mir fremd
und doch nicht fremd.
Ansteckendes Lachen,
Falten, tiefe Furchen
in Gesichtern –
belebte Gesichter, gelebte Spuren.
Zigeuner streifen in ihren
bunten Kleidern fröhlich singend umher.
Bäume, knorrig, blattlos, saftlos
in ausgetrockneten Flussläufen
Land ausgedörrt, zerklüftete Mondlandschaft
Sierra Nevada
Andalusien -
und tief im Land
deine Wälder,
saftig grün, ,
eiskalte Seen
Leben pur
1978
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Almeria, meine Sonnenheimat 1. Teil
Nun sitze ich im Flugzeug, Abflug Hannover, erstes Ziel Palma de Mallorca, von da aus geht es nach 1 Stunde weiter nach Almeria.
Wie immer wird mein Jeep auf dem Parkplatz warten, den Freunde in aller Frühe dort hinbrachten.
Seit über 30 Jahren ist diese Stadt mein Ziel für Erholung und Entspannung.
Dazwischen gab es auch Jahre, in denen ich aus familiären Gründen (Pflege von Angehörigen) keinen Urlaub machen konnte, aber dann wieder gab es in den letzten Jahren Zeiten, in denen ich 3-4 x p.A. dort bin.
Am Rande der Stadt sollte vor ca 45 Jahren ein Ferienzentrum mit dem schönen Namen Castel del Rey in und auf den Berg gebaut werden. Den Erbauern ging das Geld aus, nachdem sich die Häuser nicht so verkaufen ließen, wie sie es geplant hatten. Viele der Häuser verfielen, andere wurden günstig versteigert oder von den Erwerbern wieder abgegeben, als sich herausstellte, dass die Stadt keine Wasserversorgung genehmigte.
Mein Bruder, damals schon Geschäftsmann in Essen, erwarb von einem Kunden eins dieser Häuser, später noch 3 weitere aus Konkursversteigerungen.
So kamen wir Geschwister sehr günstig an ein Haus in Spanien.
Das Wichtigste bei allen Häusern war erst einmal die Wasserversorgung. So wurden unter, vor oder hinter den Häusern Tanks eingebaut. Unser Tank fasste ca 16000 l Wasser. Wasser bestellte man bei einer Firma, wie man hier Öl bestellt. So konnten wir mit einer kräftigen elektrischen Pumpe versorgt, das Wasser so nutzen, wie wir es hier gewohnt sind.
Die Stromversorgung war nie ein Problem.
Sehr zeitaufwändig sind allerdings in Spanien die Eintragungen im Grundbuch, Meldung bei allen Ämtern, um eine Identifizierungsnummer zu bekommen.
Aber dann…der Aufwand hat sich absolut gelohnt.
Viele Umbauarbeiten waren natürlich nötig, die wir mit viel Hilfe von deutschen und spanischen Freunden bewältigten.
Wenn wir nun auf der großen Terrasse sitzen oder auf der Dachterrasse herumwandern, ist es einfach immer wieder überwältigend.
Nur wenige Menschen bevölkerten damals den Berg. Einige Häuser waren bewohnt von Marokkanern, die Zuflucht in fast zerfallenen Häusern suchten, in anderen Häusern sah man nur in Ferienzeiten mal belgische, französische oder niederländische Besitzer.
Verwilderte Hunde und wilde Katzen prägten das Bild. So war es klar, dass in unserem Keller immer entsprechendes Futter vorhanden war, denn wir ertrugen den Anblick der abgemagerten Tiere nicht. Auch unsere Gäste mussten sich verpflichten, die Tiere regelmäßig zu füttern.
Ein spanisches Paar, (Freunde von uns) beide in Hamburg aufgewachsen und nach der Heirat in die Heimat zurückgekehrt, achteten in Leerzeiten auf unsere Häuser und „unsere“ Tiere.
Vor ca 10 Jahren wurden wir sowohl an das städtische Wasser-, Telefon-, Internet- als auch Müllabfuhrnetz angeschlossen. Die Ruinen gibt es nicht mehr, die Spanier haben den Stadtrand für sich erkoren und wir Alteingesessenen (eine kleine internationale Gruppe) wurden voll integriert.
FvB überarbeitet 2013
2. Teil
Zuerst möchte ich ein wenig über die Stadt erzählen, wie es auch in jedem Reiseführer zu finden ist.
Almería ist die Hauptstadt der Provinz Almeria, sie ist eine Hafenstadt mit afrikanischem, arabischen, andalusischem Flair. Hafen mit Fährhafen für Afrika, Marokko, Algerien und liegt in Spanien, an der andalusischen Mittelmeerküste – Costa de Almeria.
Das Stadtbild der Altstadt ist nordafrikanisch geprägt: enge Gassen, alte, weiße Häuser, Gärten und Palmenalleen.
Der Name der Stadt kommt aus dem arabischen Al-Mariyya (Spiegel des Meeres).
….(Wikipedia)
Almería wurde im Jahr 955 von Abd ar-Rahman III. als ein Haupthafen seines großen Reiches gegründet. Im Jahr 1489 eroberten die Katholischen Könige (Los Reyes Católicos) Ferdinand und Isabel im Zuge der Rückeroberung Spaniens (Reconquista) die Stadt.
Das 16. Jahrhundert war für Almería ein Jahrhundert der Naturkatastrophen; es erlitt mindestens vier Erdbeben, von denen das im Jahr 1522 besonders viel Verwüstung anrichtete. Außerdem fanden in jenem Jahrhundert regelmäßige Angriffe durch Berber-Piraten statt, die noch bis in das 18. Jahrhundert anhielten. Hauptsächlich wurden dabei Bewohner der Küstengegenden in die Sklaverei nach Nordafrika verschleppt…..
Mehr hierzu kann man unter Provinz Almeria und seine Geschichte bei Wikipedia nachlesen
Als ich Almeria kennen lernte, lebten überall in den Berghängen, auch bei uns, die Gitanas (Zigeuner) in Wohnhöhlen. Man konnte sie besuchen, ihnen bei Tanz und Gesang zusehen, immer ein wunderbares Erlebnis, fernab des Tourismus.
Nach und nach wurden sie in Wohnsiedlungen im Westen der Stadt in das Wohngebiet La Chanca (Die Chance) umgesiedelt. Sie haben die ihnen gebotenen Möglichkeiten zum großen Teil angenommen, doch ich denke, das Blut des fahrenden Volkes, mit den Jahrhunderte alten Traditionen lechzt nicht nach unbedingter Bodenständigkeit.
Die ersten beiden Tage hier sind immer der Einrichtung und dem Einkaufen gewidmet. Zum Einkaufen nehme ich Euch gleich mit.
Zuerst einmal das Verdeck des Autos abgebaut und schon geht es in Serpentinen den Berg hinunter auf die Küstenstraße. Entlang am fröhlich Wellen werfenden Mittelmeer komme ich am Hafen von Almeria vorbei. Große Tanker, Fischkutter und immer wieder die Fähren zum anderen Kontinent bestimmen auf der Meerseite, Lagerhallen und winzige Läden auf der anderen Straßenseite das Bild. Vor Jahren wurde unendlich viel gebaut, so finden sich hier jetzt auch Kreisverkehre, Autobahnzufahrt, wunderschön angelegte Erholungsparks direkt an dieser Nationalstraße.
Nun nähern wir uns der Innenstadt, in der wir erst einmal die Markthallen ansteuern. Da ich schon so lange hier fahre, kenne ich die kleinen, verwinkelten Gassen, die fast alle nur noch Einbahnstraßen sind und komme durch diese sehr schnell an mein Ziel. Vor 30 Jahren drängelte man sich aneinander vorbei oder wartete an einer etwas breiteren Stelle, bis ein Entgegenkommender vorbei war. So muss ich nicht durch die mehrspurige Paseo.
Die riesige Markthalle. Sie ist von Montag- bis Samstagvormittag geöffnet. Im Erdgeschoss findet man Obst und Gemüse, sowie Fleisch in riesiger Auswahl. Ebenso kann man eine Menge exotischer Gewürze kaufen. Im Untergeschoss ist der Fischmarkt. Dort ist die Auswahl ebenfalls überwältigend. Es gibt neben Fisch natürlich auch Hummer, Krebse, Garnelen, Schnecken usw. Um die Markthalle herum erstreckt sich ein Basar-Viertel, in dem man die verschiedensten nötigen und unnötigen Dinge finden kann.
Vor 30 Jahren gab es hier keine Supermärkte. Man kaufte alles da, wo es hergestellt wurde, Brot beim Bäcker, Fleisch beim Schlachter, Holz beim Tischler…
Doch schon damals waren die Markthalle, die Märkte und Zigeunermärkte Anziehungspunkt für Alle.
Hier bekomme ich alles, was wir erst mal frisch benötigen, Fleisch, Käse, Gemüse, Obst und Brot.
Alles andere haben wir immer im Vorrat und wenn Gäste kommen, können sie sich am ersten Tag erst mal umschauen und müssen nicht gleich zum Einkaufen. Selbstverständlich wird immer alles wieder aufgefüllt.
Wir vermieten nicht, nur Freunde kommen von Zeit zu Zeit.
Fvb überarbeitet 2013