1. Rezension zu dem Buch
Komm näher
Ekkehart Mittelberg "ekkehart mittelberg" (Homberg (Ohm)) -
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(REAL NAME)
Flora von Bistram: Komm näher. Gedichte
Verlag Books on Demand
ISBN 978 - 3 - 8482 - 1769 - 4
136 Seiten
Eur 9,90
Das von der Autorin selbst erstellte Cover mit einem schauenden, lauschenden Frauenportrait, in warmem Gelb und Rotbraun gestaltet, mit Blumen und Pflanzenornamenten als Rahmen, lässt einen
relativ hohen Anteil von Naturlyrik vermuten. Das wird durch das Titelgedicht "Komm näher" und das nebengeordnete "Komm mit" bestätigt. "Komm näher und lausche den Blättern im Wind", um Hoffnung
und Freude zu gewinnen. Die Autorin fordert auf, in ihren Frühlingsgarten mitzukommen und die Natur als Heilerin von Leid und Angst zu genießen.
Titel wie "Kraft spendende Orte", "im Wald zu Hause", "Am Meer" bestätigen diese Tendenz. Von Bistram geht es um den Facettenreichtum der Natur, um ihre sanierende Kraft, um ihre urwüchsige
Stärke, die den Asphalt sprengt ("Asphaltblumen") oder in der Tradition der Romantik um ihre zauberhafte Wirkung, die Zwerge, Gnomen und Feen weckt. ("Zauberbaum", "Spinnennetz")
Wer so wie die Autorin der Natur verbunden ist, nimmt die Jahreszeiten ins lyrische Visier, denen sie besonders einfühlsam in "Das neue Jahr" huldigt, die in "Frühlingskind" detailverliebt und
sinnenfroh erklingen, in "Sommerende" als silbern blitzender Altweibersommer Gestalt werden, in "Septembermond" (Wolkenhände umfassen dich,
umarmen deinen Kugelleib") als Farbenspiel changieren, in "November" Werden und Vergehen spiegeln, in "Herbstfrieden" als klingende Stille erscheinen.
Von den Jahreszeiten zu den Tageszeiten ist es nur ein kleiner Schritt. "Abendlicht" beschwört lichtkundig und lichtverliebt "die Zeit zwischen Wachen und Traum", "Dämmerung" ist Anlass zur
Erinnerung an bleibende, beglückende Vergangenheit,
"Erwachen" schildert des Morgenlichtes Lächeln, "Märchentag erwacht" mit magisch mystischen Zauberbildern einer tanzend lebendig werdenden Moorlandschaft, "Nacht und Tag" feiert mit feinen
Metaphern die Vermählung von Himmel und Erde, "Sonnenaufgang" und "Sonnenuntergang" evozieren und betören alle Sinne des Lesers.
Wahrhaftige Naturschilderung kann den Schmerz nicht ignorieren. Dieser wird (wie könnte es anders sein?) mit den Mitteln der Natur beherrscht. ("Klinikfenster", "Klinik", "Schmerzattacke",
"Geschenk"). Der vielleicht schlimmste Schmerz, der Schmerz eines geschundenen Körpers und einer gepeinigten Seele, kann nur mit Selbstachtung und Liebe überwunden werden.
("Selbstachtung").
Beschwingter Rhythmus ist die Essenz guter Lyrik, und die Autorin, die vom und im Rhythmus lebt, drängt es, Tanzgedichte zu schreiben, die in ihrem Buch einen hohen Stellenwert haben. ("Lasst uns
tanzen", "Tanzen lehren", "Tanz im Wind", "Taumel des Tanzes", "Anderswelten")
Lyrik ist die Kunst der Gestaltung des Augenblicks, um dessen Flüchtigkeit für einen Moment zu bannen: "Letzter Abschied", "Loslassen", "Magischer Moment".
Die Vielfalt der Motive und Themen des Buches ist zu groß. Sie können hier nicht alle vorgestellt werden. Ich ermuntere den Leser, weitere zu entdecken. Er darf gereimte und reimfreie Lyrik
erwarten, deren Stärke in genauen Bildern und fantasievollen Metaphern sowie in frei schwingenden Rhythmen liegt.
Wer Lyrik schätzt, die die klassisch-romantische Tradition weiter führt, die Sinnfragen beantwortet sowie Lebensfreude und Optimismus vermittelt, der wird in von Bistrams Lyrik einen trostreichen
Schatz finden, wenn Lebensmut ihn verlässt.
Ekkehart Mittelberg
1. Rezension zu dem Buch:
Halt die Zeit an:
Einige der Geschichten lassen mir wirklich das Gefühl, als würde die Zeit einen Moment lang angehalten. Einige Fotos runden die Mitnahme in Phantasie und Wirklichkeit ab.
Man erlebt, wie sehr die Autorin mit der Natur verbunden ist. Humor und Ernsthaftigkeit wechseln ab. Leichte Kost, die man mit diesem Taschenbuch gut unterwegs und einfach mal zwischendurch
genießt.
Buch Lebensscherben, 22 Mar. 2010 12:01 |
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ENDLICH TRÄNEN!
Wieder angestoßen vom Du,
von ehrlichen, offenen Worten,
frei von Floskeln!
Eine Seele ruft aus der Tiefe
und der Geist berichtet
mit allen seinen Kräften des Seins,
das so liebende Herz öffnend,
von immer währender
verzehrender
Sehnsucht bestimmt.
Der Aufschrei eines Kindes
im Körper
der reif gewordenen Frau,
immer noch in der Verarbeitung
des Erlittenen
und in Versuchen des Überwindens,
sich immer noch befreiend
von den Händen
so sehr früh erlebter Gewalt.
*EINE SEELE*
berührt die andere,
und Gefühle scheinen ineinander zu fließen.
Endlich Tränen
im Mitfühlen und Verstehen!
© Mary-Anna - Katharina R.
RE: Buch Auf den Flügeln der Nacht, 28 Dec. 2009 11:57
Auf den Flügeln der Nacht
Gedanken - Gedichte - Geschichten
200 Seiten, gefüllt mit zahlreichen Gedichten, einigen kleinen Geschichten und Lebensweisheiten, dazu stimmungsvolle Bilder und Fotos - auch die sind von der Autorin. Allein das zeugt von der
Kraft dieses Buches. Trotzdem würde ich sagen, dass es ein "Buch der Stille" ist, man hält beim Lesen der Gedichte automatisch inne, manchmal den Atem an, wird auf leise Art hineingezogen in alle
Themen des Lebens: in Trauer, Schmerz, Hoffnung, Freude, Glaube, Liebe, Jugend, Loslassen, Alter, Spiritualität und vieles mehr. Hervorstechend sind die zahlreichen Naturbeschreibungen, die von
einer tiefen Kenntnis und Verbundenheit zu allem Natürlichen sprechen.
Ein berührendes, fast intimes Buch, das von einem Hauch Melancholie und Verletzlichkeit umgeben ist, aber auch immer wieder aufbricht zu Überschwänglichkeit, Neuanfang und Freudentaumel.
Besonders gut haben mir die Gedichte "Wie ein Blatt", "Nachtigall der Erinnerung" und "Letzter Abschied" gefallen.
Es ist schwer, bei der großen Anzahl von Gedichten und Beiträgen einige wenige herauszustellen. Das ist auch das Einzige, was mich an dem Buch ein wenig gestört hat: Die Menge an Beiträgen.
Besonders die "Lebensweisheiten" etwa in der Mitte des Buches empfand ich als überflüssig. Ich fühlte mich dadurch zeitweise an einen üppigen Herbst erinnert, wo die Natur so viele Früchte auf
einmal zur Reife bringt, dass die Teller überquellen.
Ich empfehle dieses menschliche und tiefgehende Buch gern weiter und warte auf weitere Lese-Interessierte.
Heide Floor Autorin
GEDANKEN GEDICHTE GESCHICHTEN
Fotos © Autorin
In der Stille .. darf laut gelesen werden, 27. Mai 2009
Von |
Hartmut Lucht
"netfan"
(Filderstadt, BW)
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Bereits der Einband brennt sich ins Auge. Dann überrascht der Index, alphabetisch, klar von Seite zu Seite ziehend. Alles erleichtert, sich auf die Inhalte zu konzentrieren. Und genau hier wird es spannend. Gedanken mal hingeworfen, aneinandergereiht, wechseln mit disziplinierten Versmodulen. Das Spiel mit diversen Formationen belebt das Lesen bereits in der Oberfläche. Die Inhalte sind gelebtes Leben, mal dramatisch mitreissend, mal zart und verletzt, mal träumerisch, aber immer authentisch ankommend. Ich liebe dieses Buch, indem ich es oft einfach irgendwo aufschlage. Es kommt bei mir immer an, egal bei welchem Thema ich lande und ich verweile gerne in der Lebendigkeit der Gedanken...
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In der Stille des Lebens, 22. August 2009
Das schön gestaltete Buch enthält eine Fülle von Gedanken, Gedichten,
Geschichten und Fotos, die Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Leben der Autorin widerspiegeln. Fast immer sind es Empfindungen, denen in der Stille nachgespürt wird - Spaziergänge
in der Natur, die Jahreszeiten, aber auch Geburt und Tod sind wichtige Themen. |
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Nachdenklich, 29. Mai 2009
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In Buch auf Reisen
RE: Buch In der Stille, 25 Jan. 2010 11:19
Flora von Bistram
In der Stille
Gedanken-Gedichte-Geschichten
Ich lege dieses Buch allen Leserinnen und Lesern ans Herz, die keine Angst vor Offenheit, Tiefgang, Berührungen, Authentizität und großer Sinnesfreude haben.
"Der Mund, ist das mein Mund? Warum lächelt er so sehr? Sollte er nicht schreien?"
Diese Worte aus dem Gedicht "Bin Ich Ich" gleich zu Anfang des Buches geben einen ersten Eindruck von den meist sensiblen, berührenden, oft bedrückenden Gedichten. Immer wieder bricht die
tragische Vergangenheit ein, dann wurden Innehalten und Stille für mich als Leserin unausweichlich. So etwa in den Gedichten "Ich bin erst vier" oder "Warum?"
Dem gegenüber steht das stete Auftauchen aus Erinnerung und Tiefen ins Heute und Mutmachende: das Kämpfen, das Wagen von Neuem, die Hoffnung, die Lebenslust, die sich besonders eindrücklich im
Einssein mit der Natur entfaltet. So etwa in den Gedichten: "Mein Feldweg" oder "Zaunkönig".
Ich persönlich fühlte mich am meisten von dem Gedicht "In tausend Winden" angesprochen.
Weniger anfangen konnte ich mit den eingestreuten Lebensweisheiten und einigen Gedichten, die in meinen Ohren einen zu auffordernden und moralischen Beiklang hatten ("Schau", "Sprich!").
Das Buch wartet auf weitere Lese-Interessierte.
Heide Floor Autorin